Das therapeutische Heim von Tiquipaya Wasi bietet bis zu 30 Jugendlichen ein Zuhause. Neuankömmlinge werden in die vorhandenen Strukturen eingegliedert und psychologisch betreut. Sobald die Kinder und Jugendlichen für einen Schulbesuch vorbereitet sind, besuchen sie eine normale Grundschule oder weiterführende Schule. Daneben müssen sie kleinere Arbeiten des alltäglichen Lebens im Kinderheim erledigen. Auch erste Einblicke in das Berufsleben werden in Form von Praktika bei kooperierenden Betrieben ermöglicht. Zusätzlich können sich einige Jugendliche auch in einem Bäckereiprojekt weiterbilden, lernen nützliche Fähigkeiten im Handwerk bei verschiedenen Workshops und arbeiten gemeinsam an einem Recycling-Projekt.
Die Sozialarbeiter stehen in engem Kontakt mit den Jugendämtern und kennen sich als Streetworker gut in der Szene der Straßenkinder und Obdachlosen aus. Entflieht ein Kind der familiären Gewalt, kann so eine frühzeitige Aufnahme in das Heim gewährleistet werden. Um die persönliche Situation eines jeden Jugendlichen zu verstehen, finden viele persönliche Gespräche mit dem Psychologen statt. Über gemeinsame Aktivitäten, Sport und Spiele wächst das Vertrauen zwischen den Erziehern und den Jugendlichen.
Familientherapie
Parallel versuchen die Sozialarbeiterin und der Familientherapeut den Kontakt zur Familie wiederherzustellen. Die meisten Jugendlichen, die auf der Straße landen, sind keine Vollwaisen und oft gibt es auch noch andere familiäre Angehörige, wie Großeltern, Tanten oder Onkel. Das Leben auf der Straße erschien ihnen auf den ersten Blick besser als das Leben bei ihren Familien. Das liegt oftmals an einer Erziehung, die teilweise auf Grund der Armut, der Überforderung oder den eigenen Erfahrungen mit unterschiedlichen Formen von Gewalt (psychologisch, physisch) verbunden ist. An diesem Punkt setzt die Familientherapie von CETWA an. Hier arbeitet ein Psychologe mit den familiären Angehörigen und den Jugendlichen, um nachhaltig eine gewaltfreie Erziehung zu ermöglichen und eine Reintegration in die Familie zu gewährleisten. Zwar bleibt das Heim jederzeit eine Anlaufstelle für die Jugendlichen, eine Struktur wie die eigene Familie kann es aber nicht ersetzen, weshalb dieser Schritt sehr wichtig ist. Nach erfolgreicher Reintegration werden die Jugendlichen mit ihren Familien weiterhin begleitet und regelmäßig besucht.
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